Vielfalt durch Geschichte
Die Felder sind fruchtbar, die Wälder voller Wild, die Flüsse und Seen fischreich – und weil die Region Kujawien-Pommern so zentral an der einstigen „Bernsteinroute“ liegt, zog sie seit Jahrhunderten Siedler von überall her an. Das alles schlägt sich bis heute in der Vielfalt der Gerichte nieder.
Von Lebkuchen mit qualitativ besonders hochwertigem Honig über beliebte Käsesorten wie den traditionellen Hüttenkäse „Gziko“, der gerne gebraten und mit Dill und Kümmel gewürzt gegessen wird, bis hin zu den Enten und Gänsen, die früher auf jedem Bauernhof in Kujawy Enten und Gänse gezüchtet, weshalb die Region für ihre Czarnina-Suppe, deren Hauptzutat Entenblut ist, und ihren Entenbraten bekannt war.
Was früher vor allen in den Küchen der Bauernhöfe gebacken und gebrutzelt wurde, findet sich heute in den zahlreichen Restaurants in und rund um die Altstadt: fantastische Entengerichte, so wie die Entenkeule im Restaurant Bodega.
Rezept: Confitierte Entenkeulen mit Kuttelknödeln
Zutaten:
- 2 Entenkeulen
- 10 g getrockneter Majoran
- 15 g Muskatnuss
- 15 g gehackter Ingwer
- 15 g gemahlener Paprika
- Salz, Pfeffer
- 500 g Enten- oder Gänseschmalz zu den Schenkeln
Füllung für Knödel (20 Stück):
- 3 kg Rotkohl
- 100 g Schmalz
- 80 g Sultaninen
- 5 g Zucker
- Balsamico-Essig
- Salz, Pfeffer
Kloßteig:
- 500 g Weizenmehl z.B. Typ 500
- ein halber TL Salz
- 4 EL Öl
- 50 ml heißes Wasser
Zubereitung:
Die Entenkeulen mit den Gewürzen einreiben und über Nacht im Kühlschrank ruhen lassen.
Die marinierten Hähnchenkeulen in eine Auflaufform geben, mit dem heißen Entenfett übergießen, so dass die Keulen vollständig durchtränkt sind, und bei 160 °C 1,5 bis 2 Stunden in den Ofen schieben. Von Zeit zu Zeit prüfen, ob das Fleisch fertig ist. Das Fleisch sollte sich von den Knochen lösen.
Den Rotkohl zerkleinern. In der Zwischenzeit die Sultaninen mit heißem Wasser übergießen. Das zerkleinerte Kraut in einen Topf geben, das Schmalz, die gebrühten Sultaninen, den Balsamico-Essig, Salz und Pfeffer nach Geschmack hinzugeben und von Zeit zu Zeit umrühren. So lange kochen, bis er weich ist. Zum Abkühlen beiseite stellen.
Aus dem Mehl, dem Wasser und dem Öl den Teig für die Knödel kneten. Der Teig sollte elastisch sein, aber nicht an den Händen kleben. Den fertigen Teig in kleinere Portionen teilen und ausrollen. Mit einem Knödelausstecher Kreise ausstechen. Die Krautfüllung in die Mitte geben. In der Hälfte falten und die Ränder verschließen. Die Knödel auf ein bemehltes Backbrett legen.
Das Wasser in einem Topf mit Salz zum Kochen bringen. Die vorbereiteten Knödel in das kochende Wasser fallen lassen. Wenn die Knödel an der Oberfläche zu schwimmen beginnen, aus dem Wasser nehmen und auf einem Teller neben den gebackenen Schenkeln anrichten.
Schokolade – bekannt in ganz Europa
Die Tradition der Lebensmittelindustrie reicht in Grudziądz bis ins Mittelalter zurück, doch bis heute bekannte Marken entwickelten sich erst im 19. und 20. Jahrhundert. Dazu gehört unter anderem die frühere Schokoladenfabrik Glokona, deren Produktion nach dem Krieg von der Schokoladenkonditorei Wisła fortgesetzt wurde, heute eine moderne Fabrik, die die in ganz Europa bekannten Produkte Wise und Sofijka herstellt. Außerdem die Fabrik Ocetix, seit Ende der 1960er-Jahre für ihre „Pomorski“-Mayonnaise bekannt. Und: Der berühmte Lebkuchen der Region, der seit über 700 Jahren gebacken wird und nicht ohne den Zusatz von Honig auskommt, für den die Region Kujawien-Pommern berühmt ist.