Stadt am Fluss
Schmale Kopfsteinpflasterstraßen führen an alten Häusern vorbei, an Kirchen und Plätzen. Sébastien Roy ist Stadtführer und lenkt die Besuchergruppe durch das historische Zentrum von Châteauroux. Er erklärt die Entstehungsgeschichte der Stadt in der zentralfranzösischen Provinz Berry: „Das erste Schloss wurde während des 10. Jahrhunderts gebaut. Ein ganz einfaches Gebäude, um das sich die Menschen herum ansiedelten. Im 11. Jahrhundert fing die Stadt dann immer stärker an zu wachsen – und zwar entlang des Flusses Indre.“
Im Tourismus-Büro, in dem die Tour beginnt, kann man das Stadtzentrum, den Fluss und einige Orte im Umland auf einer großen Wandkarte sehen und sich räumlich und zeitlich orientieren. Mit den Jahrhunderten entstanden wunderschöne Kirchen, ein Kloster mit Terrassengärten, romantische Wege am Fluss entlang, Parks und Plätze.
Nach dem Zweiten Weltkrieg war Châteauroux zwischen 1951 bis 1967 der größte Stützpunkt der amerikanischen Luftwaffe. Damals rollten nicht nur Chevrolets und Cadillacs durch die Straßen, es gab auch ein erstes Fast-Food-Restaurant und mehr als 600 rasch errichtete Bungalows im kalifornischen Stil für die bis zu 40.000 Soldaten und ihre Familien.
Geblieben ist von der dieser Zeit neben einem Museum auf der riesigen Fläche mit Rollfeld noch das 1959 erbaute dreizehnstöckige Hochhaus Saint Cyran im Herzen der Stadt. Was das Essen betrifft, liegt Amerika heute allerdings weit entfernt – in Châteauroux speist man traditionell, am liebsten mit den Zutaten aus der Region, zu denen neben fantastischen Weinen vor allem der berühmte weiße, sehr softe Ziegenkäse gehört.