Sinnlicher Botanischer Garten
Es duftet. Es summt. Es flimmert bunt in der Sonne. Ein Besuch im Stadtpark in Gütersloh ist wie ein Bad der Sinne. Der insgesamt 15 Hektar große Stadtpark liegt zentral in Gütersloh und lockt jedes Jahr mehr als 100.000 Besucherinnen und Besucher an. Bäche, Teiche, alter Baumbestand. Der Park entstand zu Beginn des 20. Jahrhunderts und bekam dann ab 1912 noch sein Highlight: den Botanischen Garten.
Der wie ein Haus in mehrere Zimmer aufgeteilte Botanische Garten ist beeindruckend mit seinen riesigen Hecken und besonderen Lichteffekten, den ideenreichen Blumenbeeten und Themengärten. Der Gärtner und Gartenarchitekt Karl Rogge (1884 – 1958) hatte ihn einst konzipiert, damit die Menschen aus den umliegenden, immer mehr expandierenden Städten etwas bekamen, das sie in ihrer Freizeit genießen konnten. Was sie bekamen, war und ist bis heute „ein Fest für alle Sinne, ein Formen- und Farbenspiel, das seinen Reiz aus der – gewollten – Spannung zwischen architektonischer Gestaltung, Raumbildung und Pflanzenvielfalt bezieht“, wie es auf der Homepage der Stadt Gütersloh heißt.
Neben beeindruckenden Pflanzen, kann man im Botanischen Garten aber auch heimische Kräuter und Gewürze entdecken, und zwar im Apothekergarten. Allerdings: Genau wie die Westfälische Küche bäuerlich und bodenständig ist, sind ihre Gewürze und Kräuter nicht spektakulär. Muskat zu Kartoffelgerichten, Petersilie für mehr Frische… Die Landschaftsarchitektin Daniela Toman, die den Botanischen Garten mit gestaltet, kennt noch mehr Gerichte, die sie mit bestimmten Kräutern verbindet. Und sie liebt Zitronenmelisse, aus der sie jeden Sommer Sirup herstellt.