Künstlerhäuser und glitzernde Seen
Falun liegt etwa in der Mitte der Provinz Dalarna. Mittelschweden – und das Herz des ganzen Landes, denn hier, zwischen glitzernden Seen, lichten Wäldern und einer Kette blauer Berge entstand vieles von der Traditionen und den Geschichten, die bis heute ganz Schweden prägen. Das beginnt mit all den Besonderheiten, die sich rund um die Kupfermine in Falun abspielen und endet in außergewöhnlicher Malerei, prachtvollen Künstlerhäusern und besonderen Gärten. Eine knappe Stunde nördlich von Falun liegt der Siljansee, der mit einer Fläche von 290 Quadratkilometer siebtgrößte See Schwedens. Entstanden ist er vor rund 370 Millionen Jahren durch den Einschlag eines Asteroiden. Im Hintergrund des Siljan schimmern die blauen Berge. Und fast überall gibt es kleine oder auch größere Hotels, Holzhäuschen und kleine Strände.
Nicht weit von Tällberg liegt das Dorf Nusnäs. Nusnäs ist die Heimstatt des mittlerweile weltberühmten Dala-Pferdes, und es gibt heute nur noch wenige Manufakturen in der Region, die die bunten Holzpferde fertigten. Bekanntester Hersteller ist die Firma Nils Olsson, 1928 von den Brüdern Nils und Janne Olsson gegründet. Die Eltern waren arm, die Kinder mussten nach der Schule Pferde schnitzen, um Geld zu verdienen. Als sie 13 und 15 Jahre alt waren, liehen sie sich Geld, kauften davon eine Bandsäge, mischten Farben und fertigten aus den Schwanzhaaren von Eichhörnchen Pinsel. Damit legten sie den Grundstein für eine Werkstatt, die inzwischen von ihren Kindern und Enkeln weitergeführt wird. Wie die Tradition der Dala-Pferde entstand, erfährt man im Dalarnas Museum in der knapp 80 Kilometer südöstlich von Nusnäs liegenden Provinzhauptstadt Falun.
Die berühmten Dalarna-Pferde
Erste Funde der Pferde gab es schon in der späten Hälfte des 16. Jahrhunderts, im 18. Jahrhundert waren es dann vor allem Waldarbeiter, die in langen, dunklen Winternächten in ihren ärmlichen Holzhütten im Wald saßen und für ihre Kinder im Dorf die Pferde als Spielzeug schnitzten. Das erste bemalte Pferd stammt aus der Zeit vor 1820. Die Motive auf den Pferden wurden von der in Dalarna traditionellen Malerei einfacher Bauern inspiriert, die seit dem frühen 18. Jahrhundert in die Häuser der Reichen kamen und deren Wände und Decken, aber auch Möbelstücke wie Truhen und Schränke farbenprächtig bemalten. Großflächige Motive, häufig biblisch inspiriert und mit aufwändigen Blumen-Mustern dekoriert.
Wer mag, bekommt im Museum Rezepte, die geradezu dazu einladen, die Malerei selbst einmal auszuprobieren und bunte Plätzchen zu backen.